In der Kirche befinden sich zwei Installationen: Die erste „unsettled conditions #2“ von Ina Raschke: Es handelt sich um eine in den Gewölben installierte Arbeit aus Klebestreifen. Diese warten an der Kirchendecke auf „die kleinen Dinge des Lebens“ – auf den Staub, der an der klebrigen Seite der Klebestreifen haften bleiben soll.
Die zweite Installation „Geborgene Räume“ von Henning Diers besteht aus luftgetrockneten Ziegelsteinen, in die an der Unterseite ein Modell der Kirche St. Martin geprägt wurde. Sie wurden im Kirchenraum als „Mittler der Zeiträume“ an zwei Stellen um den Altar herum und rechts und links im Eingangsbereich des Kircheninnenraums angeordnet. „Diese Linien erschaffen eine neue und vermeintlich gleichzeitig alte Räumlichkeit, sie definieren somit die Bedeutung von Kirche als etwas Unabhängiges von Raumaltar und Raumgröße“, so der Künstler.
Nach der Begrüßung durch die Pastorin von St. Martin, Frau Henrike Müller, sprach die Beauftragte für Kunst und Kultur des Hauses kirchlicher Dienste, Frau Dr. Julia Helmke, und erläuterte nochmals das diesjährige Thema des Aschermittwochs der Künste: Die Frage nach dem Verständnis der heutigen Kirche als Kirchenraum im Sinne einer Heteropie (M. Foucault): also als Raum der gleichzeitig tatsächlicher Ort und geistiger Raum (Utopie) ist.
Beim anschließenden Künstlergespräch konnten Fragen gestellt oder Meinungen geäußert werden. Abschließend fand ein Essen im Kirchenraum statt, das symbolisch die Fastenzeit bis Ostern einleitete.
Die Installationen werden noch einige Zeit in St. Martin zu sehen sein.